Pressemitteilung: Katholikentag schweigt zur Massentierhaltung – Einsamer Protest eines Huhns!
Pressemitteilung vom 30.05.2024
»Tierschutzstandards Fehlanzeige – Massentierhaltung raus aus der Kirche!« Mit entsprechenden Protest-Schildern zieht ein einsames Huhn über den Katholikentag und erkundigt sich nach den Beschaffungskriterien bzw. Tierschutzstandards einzelner kirchlicher Einrichtungen, natürlich auch bei Bischof Bätzing. Kein Podium, keine Diskussion, kein einziges Wort über das Leiden der Tiere in der industriellen Landwirtschaft im Programm des Katholikentags – damit möchte sich die Initiative Will-Kirche-Tierschutz.de nicht zufriedengeben.
Begleiten Sie unser Protest-Huhn auf dem Katholikentag, wenn es den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz damit konfrontiert, warum in den 9.624 Pfarreien1 und zigtausend Einrichtungen der katholischen Kirche fast ausschließlich Tierprodukte aus schlimmster Massentierhaltung serviert werden – und dies, obwohl sich die katholische und auch die evangelische Kirche doch eigentlich für eine ökologische, nachhaltige Tierhaltung aussprechen2. Über diese Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit kann auch das geringe vegetarische und vegane Angebot auf dem Katholikentag nicht hinwegtäuschen.
Unser Huhn wird an vielen Ständen halt machen – so natürlich auch an dem des Bistums Erfurt – und fragen, warum dort Kirchengemeinden die Auszeichnung »öko+fair vor Ort3« erhalten, obwohl diese weder »Öko« noch »Bio« noch überhaupt konkrete Tierschutzstandards dafür einhalten müssen.
»Es ist ein Unding, dass der Lebensmitteleinzelhandel weitgehend beschlossen hat, bis 2030 keine Tierprodukte der Haltungsformen 1 und 2 mehr zu verkaufen4, die katholische Kirche aber bislang keine entsprechenden bzw. weiterreichenden Regelungen getroffen hat«, so Carsten Halmanseder von der Initiative Will-Kirche-Tierschutz.de.
Die Initiative fordert die katholische und die evangelische Kirche in Deutschland auf, bis Ende 2025 für alle ihre Landeskirchen, Bistümer, Gemeinden und Einrichtungen zumindest eine Bio-Beschaffung oder höhere Haltungsstandards für sämtliche tierlichen Produkte durchzusetzen und zudem den Konsum bzw. das Angebot von tierlichen Produkten soweit wie möglich einzuschränken und stattdessen konsequent vegane Alternativen anzubieten. »Wir sind gesprächsbereit«, sagt Nicolas Thun von der Initiative Will-Kirche-Tierschutz.de.
Wenn Sie unser Huhn treffen möchten, wenden Sie sich für dessen jeweiligen Aufenthaltsort auf dem Kirchentag an unsere Presse-Ansprechpartner vor Ort.
Bildmaterial zur Aktion finden Sie ab Do., dem 30.05.2024, auf unseren Social-Media-Kanälen und in unserem Pressebereich.
Fußnoten und Quellverweise:
- https://www.dbk.de/presse/aktuelles/meldung/kirchenstatistik-2022 ↩︎
- https://www.ekd.de/ekd_de/ds_doc/Klimaschutzrichtlinie_Begruendung_Roadmap.pdf sowie https://www.dbk-shop.de/media/files_public/bff88a40911134184ed877ce5f5bf8bf/DBK_5323.pdf ↩︎
- https://www.bistum-erfurt.de/themen/oeko-fair-vor-ort/ und https://www.bistum-erfurt.de/fileadmin/Redakteure/Seitenstruktur/Themen/Oeko_fair_vor_Ort/2022-04_Selbstverpflichtungserklaerung.pdf ↩︎
- https://www.greenpeace.de/publikationen/GPD-2022-07-Agrarwende-SupermarktcheckIV.pdf ↩︎